Montag, 2. Juli 2012

Hitchhiking II


Ich hatte die Hoffnung auf einen weiteren Blogeintrag ehrlich gesagt schon aufgegeben. Eins ist sicher, ich werde nie wieder backpacken gehen ohne einen eigenen Laptop oder ein Netbook mitzunehmen... Gluecklicherweise sind vor einer Woche Bekannte aus der Sommerzeit wieder zurueck in die Eco Lodge gekommen, die mittlerweile schon sowas wie mein Zweitwohnsitz ist, und ich kann deren Laptop ab und an fuer meine Zwecke missbrauchen. Die Bewerbung fuer einen Masterstudiengang in Muenster oder Oldenburg per Internet war einer dieser Zwecke und das hab ich jetzt auch endlich hinter mich bringen koennen.

Nach der Beendigung meines Praktikums bei der Boundary Stream Station hatte ich mich dazu entschieden noch zwei Monate laenger zu bleiben. Da die Erntesaison auf den Weinguetern dem Ende zuging, bin ich zusammen mit einem Kiwi, den ich hier kennengelernt habe, auf eine zweiwoechige Hitchhiking-Tour mit Zelt und Schlafsack im Gepaeck (brrr...) gegangen und habe ein paar neue und alte Ecken in Neuseeland bereist. Absolut schoene Plaetze waren dabei Mount Maunganui und die Coromandel Peninsula, die mich etwas an den Abel Tasman National Park erinnert hat. Dort stand auch ein Besuch des Hot Water Beaches auf dem Programm, ein Strand, unter dessen Sand sich heisse Quellen befinden, sodass man sich seinen eigenen Whirlpool buddeln kann. Dort habe ich auch endlich meine ersten lebendigen Possums gesehen. In Auckland und im Northland haben wir dann ein paar Bekannte besucht, sind viel fischen gegangen (ich hab meine ersten Fische in essbarer Groesse gefangen) und ich hab mich in die Kunst des Homebrewing (Bier und Bourbon) einweihen lassen. Anscheinend braut in Neuseeland jeder zweite oder dritte sein eigenes Bier und ich bin versucht, das auch in Deutschland auszuprobieren. Nicht besonders clever war, dass ich meine Kamera von einem Steg in den Ozean geworfen habe. Trotz heldenhafter Rettungsaktion in der ar...kalten Stroemung weigert sie sich nun ihren Dienst wiederaufzunehmen. Da muss ich also mal jemanden rueberschauen lassen. Ausserdem habe ich meine allererste schlechte Anhaltererfahrung gemacht. Naemlich sind wir eines abends als es schon dunkel war von zwei Maoris mitgenommen worden. Das die beiden uebelst betrunken waren, haben wir erst gemerkt als es schon zu spaet war. Nach dem ein oder andern waghalsigen Ueberholmanoever ohne auf Gegenverkehr oder Verkehrsregeln zu achten, haben sie uns gluecklicherweise heile wieder rausgelassen. Das haette auch anders ausgehen koennen...

Wieder zuhause in Hasings angekommen arbeite ich wieder auf den Weinguetern und stutze die Weinpflanzen fuer die kommende Saison zurecht. Das ist leider Akkordarbeit und alle Arbeiter werden im Moment regelrecht abgezockt, aber es gibt derzeit keine andere Arbeit. In der Eco Lodge ist es mittlerweile sehr ruhig geworden. Keine wilden Samstagabende mehr, aber auch wenn wir nur noch durchschnittlich sechs Leute sind, machen wir uns noch eine schoene Zeit.

Am 12. Juli nehme ich dann den Flieger von Auckland nach San Francisco, um mich mit Pablo und meinem Paps zu treffen. Eigentlich war mein Plan auf dem Rueckweg nach Auckland noch Skydiven zu gehen, aber mit meinem akuellen Kontostand sieht das nicht so rosig aus. Aber vielleicht gewinne ich ja noch im Lotto und wenn das nicht klappt, muss ich den Sprung in die USA verlegen, nachdem ich ein paar Millionen in Las Vegas gemacht habe.

Rueckkehr nach Deutschland: 26. Juli


Mount Maunganui
Hot Water Beach

Cathedral Cove

Gurnard

Angeln im Northland

Mittwoch, 25. April 2012

Hunting and Fishing

Mittlerweile befinde ich mich in der letzten Woche meines Praktikums im schoenen Boundary
Stream Scenic Reserve mitten in den Bergen in the middle of nowhere. Die naechste Stadt
(Napier) ist 60 km entfernt, aber es laesst sich hier trotzdem ganz gut aushalten.

Hier in der Station des Department of Conservation habe ich das kleine 3,5-koepfige Rangerteam
bei ihrer Arbeit unterstuetzt. Eine der Hauptaufgaben bestand darin die ueber 600 Schlagfallen
fuer Saeugetiere im Gebiet alle zwei Wochen zu ueberpruefen, tote Tiere rauszukratzen und die
Fallen neu zu bekoedern. Hoert sich nicht so lecker an, ist es auch nicht, vor allem wenn die
Frettchen, Hermeline und Igel schon so alt sind, dass sich in der Zwischenzeit noch andere
kleine, kriechende Viecher eingenistet haben. All der Aufwand wird betrieben, weil diese
Saeugetiere vor geraumer Zeit von den boesen Europaern eingeschleppt wurden und die heimischen
Vogelarten bedrohen. So z. B. auch den armen Kiwi, der im Laufe der Evolution das Fliegen
verlernt hat, weil ihn damals noch niemand gejagd hat. Als ich die Schlagfallen zum ersten Mal gesehen habe, habe ich uebrigens an die Saw-Filme gedacht...
Die kleine Kiwipopulation hier zu schuetzen und zu ueberwachen steht deshalb im Mittelpunkt
der Bemuehungen. Dazu gehoert dann auch eine nettere Aufgabe, naemlich die erwachsenen und die
jungen Kiwis zu tracken, um deren Sender zu wechseln. Es kann zwar ein paar Stunden dauern,
bis man das Versteck eines der Voegel ausfindig gemacht und den dicken Klops dann im
schlimmsten Fall ausgebuddelt hat, aber diese Arbeit gehoerte dann doch zu meinen
interessanteren Aufgaben. Wenn man bei den erwachsenen Kiwis nicht aufpasste, konnte es
ausserdem ein paar boese Kratzer geben (siehe Foto). Ich bin dabei gluecklicherweise immer mit
heiler Haut davongekommen. Neben der Kiwi-Arbeit habe ich mich noch etwas besser in die
restliche neuseelaendische Vogelwelt eingearbeitet, bzw. einarbeiten lassen und hab jetzt auch
die Stimmen zumindest der Waldarten drauf und durfte schon alleine das entsprechende
Monitoring durchfuehren.
In Boundary Stream bin ich ausserdem auf meinen allerallerersten Jagdtrip mitgenommen worden.
Wir haben zwar bis auf ein paar Kanickel nichts gekriegt, aber die Jaeger haben mich mal mit
ihren Shotguns schiessen lassen.
Eine coole Sache, die die Arbeit in Boundary Stream mit sich bringt, ist, dass wir fast jeden
Tag mit den Quad Bikes unterwegs sind, um die unterschiedlichsten Arbeitsplaetze im Gelaende
zu erreichen. Wenn ich erstmal gross bin, kauf ich mir auf jeden Fall auch so ein Ding :-)

An den Wochenenden ging es fuer mich tatsaechlich immer wieder zurueck in die Zivilisation
nach Hastings in mein altes Backpacker Hostel, die Eco Lodge, wo ich mich meiner alten
"Clique" (bestehend aus Schweden, Australiern, Englaendern, Neuseelaendern und mir)
angeschlossen habe. Mit denen bin ich dann auf meine allerallererste Fishingtour gegangen, was
eine unserer Hauptbeschaeftigungen an den Wochenenden werden sollte. Mein erster
selbstgefangener Fisch hatte sagenhafte 10 cm... Wenn wir nicht fischen waren, haben wir
Lagerfeuer am Strand oder beim Hostel gemacht, ein oder zwei Bierchen getrunken und uns Poi
beibringen lassen. Wenn ihr nicht wisst was das ist, einfach mal das Feuer-Poi-Foto unten
anschauen, dann macht es bestimmt klick.

Nach und nach sind dann aber die meisten Backpacker weitergezogen, weil die Apfel- und
Weinsaison in der Hawke's Bay so ziemlich zu Ende ist und fuer mich ist es dann auch bald
soweit. Mein Flug ist zwar fuer den 3. Mai gebucht, aber ich spiele mit dem Gedanken doch
nochmal zu verlaengern und bis Juli zu bleiben (auch wenns hier mittlerweile schweinekalt
wird), um danach Pablo in Kalifornien zu besuchen, der davon aber noch nichts weiss (hallo,
Bruder! :-). Naja, ich muss mir in den naechsten Tagen mal was ueberlegen.


Boundary Stream Field Base
Aussicht von der Station morgens um 7
Beautiful Boundary Stream
Scotty auf Hirsch-Pirsch
Baaammm!!
Megaflausch
Saeugetierfalle

Auf Kiwi-Jagd
Kleines Chick mit Sender
Grosser Kiwi unter Petes Pulli
Kiwi-Verteidigungskratzer



Mein erster Fischli
Rich, Slim Shady, Ryan, Anna & Cam
Mike
Rich mit Fire Poi

Hmm...

Dienstag, 20. März 2012

Backpacker life in Hastings

Jaaa, es gibt mich noch. Der Grund dafuer, dass es so lange gedauert hat mal wieder einen
Blogeintrag zu schreiben, ist die schlechte Internetverbindung in dem Hostel (Eco Lodge), in
dem ich die letzten Wochen gehaust habe. Es gab zwar freies WLan, was fuer Backpacker Hostels
in Neuseeland wirklich unueblich ist, aber es war permanent so ueberfordert, dass man entweder
staendig rausgeschmissen wurde oder es war sooo langsam, dass man wirklich nur das
allernoetigste erledigt und sich anschliessend voellig fertig nach draussen in die Haengematte
verzogen hat.

Nachdem mich Daniel Mitte Februar in Hastings in der schoenen Hawke's Bay abgesetzt hat,
wohnte ich also in der Eco Lodge. Die Region Hawke's Bay ist fuer ihren Obst- und Weinanbau
bekannt, weshalb saisonal immer viele Backpacker fuer verschiedenste Arbeiten gebraucht
werden. Der Plan war so schnell wie moeglich einen Job zu finden und dieser Plan ist auch
erstaunlich gut aufgegangen. Manche Backpacker suchen zwei Wochen und finden nichts und ich
hatte zwei Tage nach meiner Ankunft einen Job auf einer Apfelplantage in der Tasche. Dort habe
ich fuer sagenhafte zwei Tage gearbeitet und Apfelbaeume gethinnt, also zu kleine, kranke oder
angefressene Aepfel von den Baeumen gepflueckt. Anschliessend haben mir ein paar Stuttgarter
Maedels aus dem Hostel einen Job bei einem Contractor besorgt, der uns auf verschiedene
Weingueter (ist das die korrekte Mehrzahl von Weingut?) geschickt hat. Da mussten dann
Arbeiten erledigt werden wie z. B. Netze um die Trauben anbringen gegen die Voegel, Thinning
(also schlechte Trauben rausschneiden), ernten usw. Das habe ich also die letzten paar Wochen
gemacht und schliesslichen letzten Freitag meinen letzten Arbeitstag angetreten. Weil er mich
endlich los war, hat mein Chef dann auch noch spontan Bier und Chips fuer die ganze Mannschaft
ausgegeben. Das gab mir schon ein bisschen zu denken...

Dank der Arbeit habe ich dann auch erstmals von meinem frisch eingerichteten neuseelaendischen
Bankkonto Gebrauch machen koennen und mit dem ein oder anderen Dollar in der Tasche fuehlt man
sich dann doch ein bisschen besser. Wenn wir nicht gerade gearbeitet haben, konnte man die
Zeit suuuper im Hostel (Haengematte, Kickern, auf der Veranda chillen etc.) oder der naeheren
Umgebung am Strand, in der Stadt oder bei einem kleinen Wasserfall verbringen. Ansonsten fanden auch immer mal wieder Veranstaltungen statt. Wir haben uns ausserdem ein Rugby-Spiel (diiiie Sportart in Neuseeland) in Napier angeschaut, aber ich muss mir vor dem naechsten Spiel erstmal die Regeln angucken ^^. Abends war es nicht selten
der Fall, dass irgendjemand spontan Lust hatte zu feiern. Spaetestens aber samstags war es
dann soweit, dass keiner mehr um die Party drum herum kam. Dem Ausmass dieser Samstagabende
nach zu urteilen, koennte das Hostel mit ziemlicher Sicherheit eine neue lukrative Geldquelle
aufmachen, indem es eine eigene Bierbrauerei oder Schnapsbrennerei eroeffnet oder gewisse
Pflaenzchen im eigenen Garten anbaut. Um Mitternacht ging es dann ueblicherweise mit 30 - 50
Backpackern auf zur naechsten Hausparty bei irgendwelchen anderen Backpackern. Solche
Hausparties gibts in Deutschland eigentlich nicht so richtig. Man kann sich aber ein gutes
Bild davon machen, wenn man Filme wie American Pie etc. gesehen hat.

Gestern habe ich nun ein Praktikum beim Department of Conservation angefangen. Mein
Arbeitsplatz liegt mitten in der Pampa und derzeit kann ich noch nicht viel machen, weil es
permanent stuermt und regnet. Ja, der Herbst hat begonnen )-;
Hastings, bzw. die Eco Lodge ist der erste Ort in Neuseeland, an dem ich fuer eine relativ
lange Zeit gewohnt habe und es faellt einem erstaunlich schwer weiterzuziehen, nachdem man so
viele nette und coole Leute kennengelernt und sich an alles gewoehnt hat. Aber leider gehoert
das zum Backpackerleben dazu. Wahrscheinlich werde ich an den Wochenenden sogar wieder in die
Lodge zurueckkommen.

Eco Lodge
Veranda
Kutschka, die Hostelkatze
Apfelplantage
Arbeitsbeginn auf dem Weingut
Lunch
Erster Samstagabend
Hash Run
In Napier
Im Van
In der Diva
Another saturday night
View vom Te Mata Peak

Maraetotara waterfalls


Mittwoch, 22. Februar 2012

Christchurch - Glacier - Queenstown - Fiordland Nationalpark - Dunedin

Dieses Mal gibt es leider nicht soviel blumig beschreibenden Text zu den Bildern.
Anuschka ist seit dem 11.2. in Hastings in Neuseeland geblieben um dort noch ein wenig zu arbeiten und zwei Praktika zu machen.
Ich (Daniel ;-) ) musste leider alleine weiter bis Auckland fahren, das Auto verkaufen und meinen Flieger nach Sydney am 18.2. bekommen. Da wir heute schon den 22.2. haben, merkt ihr sicherlich, dass wir nun kaum noch Zeit bzw. Gelegenheit haben unseren Blog vernünftig zu pflegen.
Ich bin gut in Sydney angekommen, mache fleißig Sightseeing (die Fotos reiche ich in ein paar Tagen nach) und nebenbei muss ich auch schonmal ein wenig was arbeiten. Ja ihr habt euch nicht verlesen! Ich muss schonmal einiges für mein Umweltbüro organisieren, damit es nach meiner Rückkehr auch genug zutun gibt. Anuschka ist fleißig auf einer Farm am arbeiten und kommt kaum noch ans Internet, deswegen schreibe ich diesen Eintrag auch alleine.
Ja, es ist nicht nur alles Urlaub hier!
Aber nun zu unseren Erlebnissen auf der Südinsel Neuseelands:
Nachdem wir Kaikoura wieder verlassen haben ging es als nächstes nach Christchurch. Von dort haben wir die Info bekommen, es gäbe Ersatzteile für unseren kleinen Sonnenschein. Naja dem war nicht so, daher wurde das Auto dann mit der Beule verkauft. In Christchuch mussten wir dann statt der einstmals schönen Innenstadt die Schäden des Erdbebens ansehen. Da wurde es einem schon ein wenig anders. Von Christchurch sind wir über den Arthur´s Pass an die Westküste gefahren. Am Arthur´s Pass, sind auch die gefräßigen Kea´s zu finden. Als nächstes standen der Franz-Josef Gletscher und der Fox Gletscher auf dem Programm, leider hatten wir dort schlechtes Wetter. Also sind wir zügig weiter Richtung Queenstown. Hier wurden wir auch mit tollem Wetter, einer atemberaubender Landschaft und ner schönen Stadt willkommen geheißen. Nachdem wir hier ein paar Tage verbracht haben und u.a. den Routeburn Track gewandert sind, ging es weiter Richtung Milford Sound an der Südwestküste Neuseelands. An der gesamten Südküste vom Milford Sound bis zur Ostküste liegt auch der Fjiordland Nationalpark. Von hier stammen die meisten der Fotos, denn die Landschaft ist noch atemberaubender als bei Queenstown. Den Backcountry Track haben wir auch dort unternommen und dieser hat uns alles abverlangt, wie man sieht.
Nach diesem Trip in die pure Wildnis ging es wieder zurück in die Zivilisation. Denn wir sind über Invercargil nach Dunedin gefahren und haben uns dort die Stadt angesehen. Wirklich wunderbar gelegen, schöne historische Gebäude und die steilste Straße der Welt. Ach ja bei Invercargil haben wir natürlich noch den südlichsten Punkt Neuseelands mitgenommen. Von Dunedin ging es dann nurnoch im Eiltempo zurück Richtung Fähre und weiter Richtung Auckland (mit einem kleinen Umweg über Hastings natürlich).

es ist Sommer
highway
unsere Küche
Milford Sound
Schiff im Wasserfall am Milfors Sound
track im backcountry
Johannes, den wir oben auf einer Berghütte getroffen haben
die Südspitze Neuseelands
die steilste Straße der Welt
bei der Albatroskolonie
Christchurch City Center nach dem Erdbeben
Halbinsel bei Christchurch
Blick vom Routeburn Track

kleine Pause über den Wolken
Queenstown Hafen
alle paar km
hier fand der 1. Bungysprung der Welt statt
Hängebrücke
am Arthur´s Pass
Kea´s knabbern leider gern an Gummi
einer unserer Zeltplätze